Vorstandsitzung Regionalmanagement Wipptal

Am 15. Mai kam das Entscheidungsgremium des Regionalmanagement Wipptal zum zweiten Mal in diesem Jahr zusammen.

Obmann Thomas Stockhammer und Geschäftsführerin Sabine Richter führten durch den Abend. Neben traditionellen Tagesordnungspunkten wurde über den aktuellen Stand zur Kooperation mit dem Stubaital berichtet, über die strategische Stoßrichtung des Wipptal gesprochen und mehrere Projekte zum Beschluss vorgestellt.

Stand der Kooperation mit Stubai | Bis dato fanden mehrere Gespräche zwischen den Planungsverbänden Stubai/- und Wipptal, dem Land Tirol und dem Regionalmanagement Wipptal statt. Beide Täler stehen einer zukünftigen Zusammenarbeit hinsichtlich der nächsten Förderperiode 2021 – 2027 positiv gegenüber. Ein erster Schritt in diese Richtung ist nun die Anstellung eines Regionsmanagers, welcher beim Regionalmanagement Wipptal angestellt wird und sich um die Belange des Stubaitales wie auch des Wipptales kümmern soll. Zentrale Aufgabenfelder sind dabei die Weiterentwicklung der neuerarbeiteten Strategie von Stubai und einer strategischen Zusammenführung beider Regionen um eine Bewerbung als eine LEADER-Region möglich zu machen. Der Projektmanager wurde im Zuge eines gemeinsamen Bewerbungsverfahrens ausgewählt und beginnt in wenigen Tagen seine Tätigkeit.

 

Lokale Entwicklungsstrategie 2014-2020 und der Blick in die Zukunft | Eines der Hauptaufgabenfelder unserer Praktikantin Ines Leister liegt in der Evaluierung der strategischen Stoßrichtung der Lokalen Entwicklungsstrategie Wipptal 2014 – 2020. Neben dem damals erarbeiteten Leitbild geht sie auch näher auf die Aktionsfelder Wertschöpfung (A1), Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe (A2) sowie Gemeinwohl und Strukturen (A3) ein. Diesbezüglich verweist sie im Rahmen der Vorstandsitzung auf Optimierungspotential des aktuellen Strategiepapiers. Vor allen eine prägnantere, gut verständliche  Formulierung des Leitbildes soll in der Wipptaler Bevölkerung ein Bewusstsein für die angestrebte Entwicklungsrichtung der Region schaffen. Dahingehend wird die Idee präsentiert im Herbst 2019 einen eintägigen, moderierten Workshop abzuhalten, bei dem Mitglieder des Vorstandes sowie weitere Regionsakteure herausarbeiten, in welche Richtung sich das Wipptal zukünftig entwickeln möchte. Dieser Workshop sowie damit verbundene Vor- und Nacharbeiten sollen in ein Schirmprojekt verpackt werden. Das Entscheidungsgremium steht diesem Vorschlag positiv gegenüber und gibt grünes Licht für die Ausarbeitung des Projektes. 

 

Projektpräsentation „Wipptal App“ | Projektträger Alois Messner freut sich über die Gelegenheit, sein Projekt LEADER14-20 „Wipptal App“ vorstellen zu dürfen und startet mit der Präsentation der Projektziele. Diese liegen primär darin,  die „Wipptal App“ als zentrale Informationsquelle der Region zu etablieren. Alle Wipptaler Gemeinden mit ihren infrastrukturellen Einrichtungen, Vereine sowie auch Dienstleistungs- und Handwerkbetriebe sollen in der App vertreten,  und mit Informationen hinterlegt sein. Der Projektträger erklärt in weiterer Folge die Funktionen und den Aufbau der App (Kalender, 3-D-Karten, Push-Nachrichten etc). Nachfolgend stellt Alois Messner das Preismodell vor.

Seit dem Projektstart im September 2017 konnte die Applikation nahezu fertig konstruiert werden. Der Projektträger gibt an, im Moment noch an einigen Optimierungen zu arbeiten und pflegt im Zuge dieser noch mehr Information ein um dem Nutzer schlussendlich eine sinnvoll nutzbare App zu präsentieren. Alois Messner plant in rund zwei Monaten die „Wipptal App“ online zu schalten.

 

Präsentation und mögliche Beschlüsse zu Projekten

 

Spielanlage Barrierefrei – Mühlbachl – Aussernavis

Die Gemeinderätin der Gemeinde Mühlbachl, Renate Putzl,  stellt das erste Projekt der „Wipptaler Themenspielplätze für Generationen“ vor. Ein Freizeitangebot für Familien ist im Wipptal vorhanden ist, jedoch ein Ausbau hinsichtlich Vielfältigkeit, Qualität und Innovation notwendig. Daher wurde die Idee geboren, das Angebot für Familien und Kinder überregional zu erweitern und bestehende Spielplätze aus dem „Dornröschenschlaf“ zu holen, mit Themen zu hinterlegen und durch ein einheitliches Erscheinungsbild (Logo) einen Wiedererkennungswert zu schaffen.

Besonders im Hinblick auf Menschen und Kinder mit Beeinträchtigungen fehlt es an Angeboten. Renate Putzl erklärt, dass am Standort der geplanten barrierefreien Spielanlage in Statz/Aussernavis bereits ein kleiner Spielplatz vorhanden ist. Da die Lage ideal am Spazier- und Radweg und inmitten einer Wohngegend liegt, soll hier die erste der geplanten neuen und innovativen Spielanlagen entstehen.

Projektziel & Zielgruppen | Für die Gemeinderätin ist es wichtig hervorzugeben, dass dieser Spielplatz ohne Barrieren primär Menschen mit Behinderung ansprechen, und durch barrierefrei nutzbare Gerätschaften einen attraktiven Ausflugspunkt darstellen soll. Kinder lieben Bewegung, Spielen und Lachen mit Freunden – auch wenn sie auf irgendeine Art geistig, sprachlich, sozial oder körperlich beeinträchtigt sind. Dennoch ist es Renate Putzl auch wichtig zu betonen, dass dieser Spielplatz in Mühlbachl/Aussernavis ein Ort der Begegnung und des Miteinanders sein soll, und es gilt ein „Zusammenspielen“ zu fördern. Ein Mehrwert für die gesamte Region ist aus ihrer Sicht durchaus gegeben.

Projektträger:                  Planungsverband Wipptal          Projektkosten:  € 93.092,40 (brutto)

Projektdauer:                   Mai 2019 – Mai 2020                  Förderung:         70% (€ 65.164,68,-)

 

 

 

Berufsorientierung im Wipptal – Die Weiterentwicklung der Wipptaler Lehrlingsroute

Der Direktor der Raiffeisenbank erinnert themeneinführend an die Gespräche der Arbeitsgruppe „Wirtschaft“, an das daraus resultierende Projekt „Wipptaler Wirtschaftsfestival“ und wie anschließend die „Wipptaler Lehrlingsroute“ von der Idee zum Projekt reifte und erfolgreich im Frühjahr 2019 umgesetzt wurde. Weiterführend erklärt er, dass die Raiffeisenbank Wipptal nun wieder in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Tirol, der Wirtschaftskammer Tirol, dem Bildungsconsulting sowie dem Regionalmanagement Wipptal ein Projekt mit dreijähriger Laufzeit umsetzen möchte. In diesem Zeitraum soll die „Wipptaler Lehrlingsroute“ zum festen Bestandteil im Prozess der Berufsorientierung von Schülern und Schülerinnen werden und auch Ausbildungsbetriebe unterstützen. 

Projektziel & Zielgruppen | Im Herbst 2019, 2020 und 2021 soll jeweils wieder ein Tag im Zeichen der „Wipptaler Lehrlingsroute“ und eines Lehrberufsabend stehen. Wolfgang Gredler erklärt, dass das bewährte Konzept zwar beibehalten, jedoch qualitativ Jahr für Jahr verbessert werden soll. Die Schüler/-innen der  4. Klassen der Neuen Mittelschulen, der Polytechnischen Schule sowie der Allgemeinen Sonderschule Wipptal erhalten im September des jeweiligen Jahres wieder die Möglichkeit, sich bei den teilnehmenden Betrieben ihrer Wahl für Betriebsbesichtigungen anzumelden. Kostenlose Busshuttles holen die Jugendlichen wieder am Morgen an ihren Schulen ab und bringen sie wieder retour.

Weiter informiert Wolfgang Gredler, dass am Abend wieder Schüler/-innen, Eltern, das Lehrpersonal sowie Unternehmer/-innen zu einem Lehrberufsabend im Wipptal Center in Steinach eingeladen sind. Das Ziel der Abendveranstaltung liegt wieder in der Information sowie der Bewusstseinsbildung für die Chancen einer „Karriere mit Lehre“.

Für den Projektträger stellt dieses kostenlose Angebot nicht nur für Jugendliche eine interessante Möglichkeit dar Einblicke in die Wipptaler Unternehmen zu erhalten. Es bietet vor allem auch für die Betriebe eine gute Gelegenheit, sich als attraktiver Lehrlingsausbilder/-in zu präsentieren, Kontakte zu Jugendlichen, Eltern und Lehrpersonen zu knüpfen und zukünftige Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

Projektträger:   Raiffeisenbank Wipptal eGen     Projektkosten:  € 15.821,- (brutto)

Projektdauer:    Juni 2019 – Dezember 2021      Förderung:         50% (€ 7.910,50,- /de-minimis)

 

 

 

SCHIRMPROJEKT „Konzeption Wipptaler Handwerks- und Brauchtums-Schule

Karin Bachmann von der Landwirtschaftskammer und Sabine Richter erläutern zu Beginn die hohe Bedeutung für die Identität der Region, wenn bäuerliche Handwerkstraditionen und traditionelles Wissen erhalten bleibt und nutzbar gemacht wird. Sie erklären, dass im Rahmen dieses Schirmprojektes eine  Recherche erfolgen soll, welche Handwerkstraditionen im Wipptal vorhanden sind und wer potentielle WissensträgerInnen und ReferentInnen sind. Daran anschließend ist geplant in der Ideenwerkstatt mit den Stakeholdern und interessierten WipptalerInnen Ideen, Anregungen zur Konzeption der „Wipptaler Handwerks- und Brauchtumsschule“ zu erarbeiten.

Projektziel | Als Ziel des Projektes nennen sie die Entwicklung eines Konzeptes für eine „Schule im Wipptal“. An der Schule sollen modulare Kurse zu traditionellem bäuerlichen Handwerk und Brauchtum vermittelt werden und mit neuen Aspekten (Wirtschaft, Innovation, Kunst, etc.) verknüpft werden. Langfristig ist das Ziel traditionellen Techniken wiederzubeleben und in Wert zu setzen sowie insbesondere Frauen in entlegenen Tälern die Möglichkeit zu einer nachhaltigen Tätigkeit zu bieten. 

Projektträger:                   Regionalmanagement Wipptal                 Projektkosten:  € 9.997,- (brutto)

Projektdauer:                    Mai 2019 – Dezember 2019                     Förderung:         80% (€ 7.997,60)

 

 

 

SCHIRMPROJEKT „Bewusstseinsbildung gegen den Motorradlärm“

Die RM-Geschäftsführerin erinnert an Gespräche bei der Generalversammlung am 19. März diesen Jahres betreffend dem grenzübergreifenden Projekt „Bitte leiser fahren“. Damals bekundeten die Wipptaler Gemeinden ihr Interesse zur Teilnahme an diesem Projekt. Seit Juli 2018 rufen „Bitte leise fahren“-Transparente gegen Motorradlärm an den beliebten Biker-Strecken im Oberallgäu und Außerfern zu Respekt gegenüber der Bevölkerung auf. Laute Motorengeräusche sind nicht verboten, jedoch appellieren im Zuge dieses grenz- bzw. regionsübergreifendes Projektes Plakate an die Vernunft der Motorradfahrern/-innen gegenüber den Einwohnern/-innen.

„Bitte leiser fahren“ im Wipptal |  Sabine  Richter informiert die Sitzungsteilnehmer über den Umstand, dass das Projektbudget des grenzübergreifenden Projektes mittlerweile leider erschöpft ist. Dennoch möchte das Regionalmanagement mit Unterstützung vom Planungsverband Wipptal dieses Vorhaben im Rahmen eines Schirmprojektes umsetzen. Wind- und wasserfeste Plakate sollen in den Gemeinden direkt an der Brennerbundesstraße aufgestellt werden.

Projektträger:                   Regionalmanagement Wipptal               Projektkosten:  € 11.531,52 (brutto)

Projektdauer:                    Mai 2019 – November 2019                   Förderung:         80% (€ 9.225,22)

 

 

 

„Erlebnis-Brücke Schloss Matrei-Trautson“ | GRUNDSATZBESCHLUSS

Planungsverbandobmann Alfons Rastner und Siegfried Ebenbichler informieren zunächst alle Sitzungsteilnehmer/-innen über den Projektträger, Verein Schloss Matrei – Trautson. Im weiteren Verlauf der Projektpräsentation erzählen sie von Gesprächen mit dem Land Tirol sowie dem Regionalmanagement Wipptal und erklären, dass für die Konzeption zum Bau dieser Hängebrücke bereits ein Interreg-Projekt genehmigt wurde.

Die Erlebnis-Brücke von der Gemeinde Pfons bis zum Areal des Schloss Matrei-Trautson soll ein touristischer Magnet für die gesamte Region werden. Die Ziele des Projektes liegen in einer Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Wipptales, der Schaffung eines besonderen Erlebnisses für Einheimische, Tagesausflügler und Gäste. Alfons Rastner erklärt weiter, dass ebenso eine Anbindung an das Kultur- und Veranstaltungszentrum Pfons angedacht ist, sowie auch die Weiterentwicklung eines Rundwanderweges (Matrei – St. Michel – Pfons – Schloss Trautson – Matrei).

Herr Dipl.Ing. Ebenbichler berichtet im Anschluss über den Entwurf der Brücke und geht näher auf die Statik, die Konstruktion und damit verbundene Herausforderungen und Kosten ein.

Projektträger:               Verein Schloss Matrei-Trautson                  Projektkosten:  € 511.200,00 (brutto)

Projektdauer:                Mai 2019 – Mai 2020                                 Förderung:         80% (€ 408.960,-)

 

 

 

„WippTalent 2019“ | GRUNDSATZBESCHLUSS

Patrick Geir stellt in diesem Jahr ein WippTalent der besonderen Art vor: die Jugendplattform NEXT plant eine künstlerische Reise entlang des bestehenden Quellen- und Schöpfungsweges von der Kehre beim „Langen Tal“  bis zum Kloster Maria Waldrast. Dabei steht das WippTalent 2019 unter dem Motto „Mutter Natur“.

Wie in den Jahren zuvor finden im Vorfeld Workshops unter Leitung von regionalen Künstlern statt. Die Zielgruppe sind wieder junge, kunstinteressierte Wipptalerinnen und Wipptaler. Sie erhalten die im Rahmen der Workshops kostenlos die Möglichkeit, Kunstwerke zu kreieren. Diese sollen entlang des Kunstwanderweges 2.0 aufgestellt und im Zuge der Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Neben der rund 45 minütigen Wanderung soll kurz vor dem Ende des Weges am Kraftplatz beim alten Serleskreuz eine Jugendmesse abgehalten werden. Im Anschluss daran ist am Hauptplatz unterhalb des Klostergasthofes ein Programm mit Literatur und Musikacts geplant. 

Projektträger:                   Jugendplattform NEXT                 Projektkosten:  € 9.800,- (brutto)

Projektdauer:                   Juni 2019 – Dezember 2020        Förderung:         80% (€ 7.840,-)