Sitzung des Interreg-Rates Wipptal

Am 27. April fand die Sitzung des Interreg-Rates Wipptal zum ersten Mal online statt

Steinach, Sterzing - Bereits seit 2008 arbeiten AkteurInnen aus 18 Gemeinden des nördlichen sowie des südlichen Wipptals erfolgreich zusammen. Diese grenzüberschreitende Kooperation ist besonders in herausfordernden Zeiten wie diesen von hoher Bedeutung. Getreu dem Motto „…für ein Wipptal ohne Grenzen“ diskutierten die Mitglieder des Interreg-Rates am 27. April über aktuelle Themen, stimmten sich über grenzüberschreitende Projekte ab und besprachen Lösungsansätze um den Herausforderungen der andauernden Corona-Krise zu begegnen.

 

Grenzüberschreitende Projekte | Insgesamt wurden bisher elf Kleinprojekte mit einer Projektsumme von € 302.318,61 vom Interreg-Rat Wipptal genehmigt. Die zusammengefasste Fördersumme dieser Projekte beträgt € 240.334,16. Von diesen elf Kleinprojekten wurden fünf bereits erfolgreich umgesetzt und befinden sich nun in der Phase der Projektabrechnung. Sechs Projekte sind in der Umsetzungsphase. Dem hinzu kommen insgesamt sieben Mittelprojekte mit einer Gesamtprojektsumme von € 1.048.118,34 und einer Summe an Fördergelder von € 794.494,83. Davon wurde ein Projekt erfolgreich umgesetzt, die restlichen sechs wurden vom Interreg-Rat genehmigt und befinden sich nun in der Vorbereitung zur Umsetzung.

 

Engagierte AkteurInnen diesseits und jenseits des Brenners arbeiten auch in Krisenzeiten an spannenden, neuen Projekten in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Tourismus. Hervorzuheben ist dabei das Interreg CLLD Mittelprojekt „Neugestaltung der Naherholungsgebiete in Trins (Tirol) und Ratschings (Südtirol) unter dem Motto Erneuerbare Energien in der Natur erleben“.

 

Projektideen für die Zeit nach Corona | Um die Grenzregion rund um den Brennerpass in seiner Belebung zu unterstützen, diskutieren die Mitlieder des Rates mögliche Projektideen. Dazu zählen beispielsweise ein Kleinprojekt zur Vermarktung grenzüberschreitender Themenwege (Knappenweg, Wassererlebnis Weg, MTB-rund um den Brenner), oder ein Kleinprojekt zur Stärung der regionalen, grenzüberschreitenden Wirtschaft. Die Ideen werden zur Zeit mit den Projektpartnern diskutiert und ausgearbeitet.

 

Der Brennerpass | Besonders die noch anhaltende Reaktivierung der Grenze am Brenner sehen alle SitzungsteilnehmerInnen sehr problematisch. Zwar traten mittlerweile Sonderregelungen für Berufspendler in Kraft, dennoch sind immer noch viele Familien getrennt und können nur telefonisch oder online kommunizieren. Auch für den Tourismus und den Handel ist eine zeitnahe Grenzöffnung entscheidend. Dahingehend wurden Möglichkeiten einer Ausnahmeregelung betreffend einem grenznahen Reiseverkehr (zB von Franzensfeste bis Innsbruck) diskutiert. Essentiell dafür ist der Kontakt zu Entscheidungsträger in der Landes- sowie Bundespolitik in Österreich und Italien. Ein gemeinsam erstelltes Kommunikee soll die Politik auf die Herausforderungen des Wipptales aufmerksam machen und Lösungen einfordern.

 

Resümee | Diese noch nie da gewesene Krisensituation hat gezeigt, wie schnell sich die Grenze am Brenner wieder schließen kann und Kommunikationswege unterbrochen sind. Daraus ergeben sich nun wichtige Fragen: Was können wir daraus lernen? Wie können wir unabhängig von nationalen Grenzen kommunizieren und regionale, grenzüberschreitende Kreisläufe erhalten?