Wir wagen einen Rückblick auf das Jahr 2020 und versuchen dabei die positiven Geschehnisse in den Vordergrund zu rücken. Aus Sicht der regionalen Weiterentwicklung des Wipptales ist auch in diesem Jahr viel passiert. Zusammenfassend informieren wir über erfolgreich umgesetzte LEADER- sowie Interreg-Projekte, berichten über den Weg des Wipptal zur Klima- und Energie-Modellregion, geben einen kleinen Einblick in neue Projektideen sowie in die Arbeit des LAG Managements.
Projekte die das Wipptal beleben & weiterentwickeln
Digitalisierungsoffensive für den Tourismus im Wipptal | Im Herbst 2018 startete der Tourismusverband Wipptal mit einem sehr innovativen Schulungs- und Sensibilisierungsprojekt die Digitalisierungsoffensive für Tourismusbetriebe in der Region. Gemeinsam mit Experten wurde ein Lehrgang mit dem Ziel entwickelt, den Betrieben Themen wie strategische Unternehmensführung, Finanzmanagement, strategisches Marketing, digitales Marketing, Projekt- und Innovationsmanagement näher zu bringen. Durch gezielte Coachings der teilnehmenden Betriebe wurden die Inhalte des Lehrgangs anschließend in die Praxis umgesetzt und gefestigt. Das unerwartet große Interesse an den Lehrgängen und den Coachings veranlasste den TVB zu einem Folgeprojekt im Jahr 2019: oftmals angefangene strategische Neuausrichtungen der TeilnehmerInnen im vorhergegangenen Lehrgang wurden vertieft, erarbeitete Konzepte finalisiert und anschließend eine smarte Digitalisierung der einzelnen Betriebe eingeleitet. Nach zwei erfolgreichen LEADER14-20 Projekten bildet nun das Förderprojekt „Open Digitalization“ im heurigen Jahr den Abschluss der Digitalisierungsoffensive. Im Herbst 2020 erhielten interessierte touristische Betriebe die einmalige Chance am Projekt „fin.DIG 2025“ und dem darin angebotenen kostenlosen Lehrgang (bestehend aus 6 Modulen) teilzunehmen. Wir wünschen den TeilnehmerInnen viel Erfolg für den Lehrgang und hoffen sehr, dass sie daraus viele wertvolle Tipps und Tricks für ihr Unternehmen mitnehmen können.
Schloss Matrei-Trautson – Hängebrücke nach Pfons | Der 2017 gegründete Verein „Schloss Matrei-Trautson“ verfolgt das ehrgeizige Ziel, das Schlossareal wieder zu beleben und ein Kultur-, Freizeit-, Sport- und Naherholungsraum zu schaffen. Im Rahmen des Großprojektes „Revitalisierung Schloss Matrei-Trautson“ wurden bereits einige Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen an den bestehenden Gebäuden durchgeführt. Die Errichtung einer Hängebrücke vom Schlossareal zur Gemeinde Pfons stellt das bisher größte Projekt dar: Im Zuge des Interreg-Projektes „ITAT 4081 Brücken verbinden“ wurde die Planung der 153 Meter langen Erlebnis-Hängebrücke unterstützt. Die Umsetzung wiederum ermöglichte das LEADER14-20 Projekt „Schloss Matrei-Trautson – Hängebrücke nach Pfons“. Nachdem im Sommer 2019 mit den Arbeiten zur Realisierung des Bauwerks begonnen wurde, erfolgte Ende Mai 2020 die Segnung der Verbindungsbrücke Corona-bedingt im kleinen Rahmen. Die Brücke, welche sich in einer Höhe von 57 Meter über die naturbelassene Sillschlucht spannt, entpuppt sich schon jetzt als Besuchermagnet.
Regionsprojekt Wipptaler Themenspielplätze | Bereits im Herbst 2018 reifte die Idee, Spielplätze im Wipptal aus dem „Dornröschenschlaf“ zu holen. Unter dem Überbegriff „Wipptaler Themenspielplätze für Generationen“ werden bestehende Spielanlagen in einigen Wipptaler Gemeinden adaptiert mit einem Thema versehen werden. Eine einheitlich gestaltete Beschilderung schafft einen Wiedererkennungswert und macht den Gemeindeübergreifenden Gedanken sichtbar. Mit der ersten Spielanlage startete der Planungsverband Wipptal (LEADER) im Ortsteil Statz. Unter dem Motto „Barrierefrei“ wurde die Spielanlage im Juli 2020 offiziell eröffnet. Ein besonderes Highlight dieser Feier war die Überreichung der Auszeichnung „Familienfreundlichen Region“ von LR Patrizia Zoller-Frischauf. Es folgte in diesem Jahr die Fertigstellung des Energiespielplatz Trins (Interreg), idyllisch gelegen am Landschaftsteich und dem Rad- und Spazierweg. Auch der Abenteuerspielplatz „Haslach“ (LEADER) ist seit Herbst 2020 für kleine und große Besucher geöffnet. Alle drei Spielanlagen erfreuen sich großer Beliebtheit und werden von den Kindern sehr gut angenommen.
Rodelsport Zentrum Navis | Im Frühjahr 2020 begann die GGAG Navis mit der Umsetzung der Idee, in der Gemeinde Navis ein Rodelsport Zentrum entstehen zu lassen. Trotz den Herausforderungen dieses Jahres ist es dem Projektträger gelungen, ergänzend zur bestehenden Hobby- und Familienrodelbahn im Bereich Schranzberg eine neue Renn-Rodelstrecke anzulegen. Diese schlängelt sich mit einem durchschnittlichen Gefälle von ca. 12% und einer Länge von 860 Meter ins Tal hinab. Ergänzt wird das Durchführung professioneller Wettbewerbe, die Förderung des Rodelsports in der Region und die Erweiterung des regionalen Sportangebotes sind Ziele, die zum Bau der Bahn motivierten. Wir wünschen viele tolle Abfahrten und hoffen, dass im neuen Jahr mit den Wettbewerben gestartet werden kann.
Heilkräuterschule Wipptal | Bereits im Juni 2018 startete die Eagles Future Gmbh mit der Umsetzung des LEADER-Projektes „Heilkräuterschule Alperitif“. Bei einem Pressetermin im Juni stellte der Projektträger, die Familie Ultsch-Küllenberg, gemeinsam mit dem Biobauer Christoph Spörr und LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen die ersten Erfolge dieses Pilotprojektes in Ellbögen vor. Das Projektziel liegt darin, ein authentisches und einzigartiges Produkt bestehend aus Heilkräutern aus der Region Wipptal zu produzieren. Damit soll die Wertschöpfung in der Region sowie die Bekanntheit des Wipptales steigen. Zusätzlich gilt es Landwirte der Region für den Feldanbau alpiner Heilpflanzen in Bio-Qualität zu gewinnen und ihnen ein mögliches neues Einkommensfeld aufzuzeigen. Zusätzlich zum laufenden Projekt arbeitet der Projektträger an einer Erweiterung dieser Projektidee und plant den Bau einer Produktionsstätte für die Alperitif Getränkelinie in der Gemeinde Ellbögen – wir sind gespannt was sich noch alles entwickelt!
Das Wipptal auf dem Weg zur Klima- und Energie-Modellregion: Im laufenden Jahr berichteten wir regelmäßig über die einzelnen Schritte zur Klima- und Energie-Modellregion Wipptal. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung Ende August ging es beim Maßnahmenworkshop im September nun darum, Schwerpunktthemen zu finden und konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu erarbeiten. Die Teilnehmer/-innen brachten ihre Erfahrungen und Expertisen zu Themen wie der Verkehrsbelastung, der Sanierung von Altbauten, der Nutzung des Waldpotentials bis hin zum Naturschutz und der Nutzung von Sonnenenergie ein. Im Zuge von Diskussionsrunden in Kleingruppen wurden dazu Maßnahmen erarbeitet präsentiert. Als Ergebnis des Abends erfolgte die Gliederung in die vier thematischen Schwerpunkte Bewusstseinsbildung, Mobilität, Erneuerbare Energien und Energieverbrauchsreduktion und die Zuordnung der jeweiligen Maßnahmen.
Unter dem Dach des Planungsverbandes Wipptal haben sich alle zwölf Wipptaler gemeinsam als KEM „KlimaFIT Wipptal“ beworben. Gemeinsam mit Vertreter/-innen der Energie Tirol und des Klimabündnis Tirol haben wir vom RM die Gemeinden gerne unterstützt und die Bewerbungsunterlagen Ende Oktober eingereicht. Prioritäres Ziel ist die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit, das Bündeln von Ressourcen und die gemeinschaftliche Strahlkraft in Klima- und Energie- relevanten Themen, beim Ausbau von erneuerbarer Energieversorgung und Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduktion. Das Motto ist: Gemeinsam innovativ!