Eine Leaderperiode neigt sich dem Ende zu

Tiroler zählen zu den aktivsten

Die Leader Regionen Hohe Salve und Mittleres Unterinntal haben am vergangenen Mittwoch zur Generalversammlung in Ellmau eingeladen. Es war dies die letzte in dieser Form, denn die Periode läuft heuer aus. Allerdings bekräftigen alle Beteiligten den Wunsch, auch in der Periode 2014 bis 2020 wieder dabei sein zu wollen.

Bgm. Ernst Huber, Obmann der Region Hohe Salve und Bgm. Rudi Puecher, Obmann der Region Mittleres Unterinntal, begrüßten die Vertreter der Mitgliedsgemeinden, in denen in den letzten Jahren sehr erfolgreich zahlreiche Projekte realisiert werden konnten. Verantwortlich für die Abwicklung der Projekte ist Geschäftsführerin Barbara Loferer-Lainer, die im gemeinsamen Büro der beiden Regionen in Wörgl arbeitet. „Anfangs haben wir viel von der Leaderregion Pillerseetal gelernt, wo Daniel Wibmer tätig war“, erklärte Ernst Huber.

Höhepunkte der Generalversammlung waren die Referate von „Mister Leader Österreich“, Luis Fidlschuster und Reinhard Tötschinger. Darüber, was Leader alles kann und die Bedeutung in Österreich und Europa referierte Luis Fidlschuster, der seit vielen Jahren bei ÖAR Regionalberatung tätig ist. „Leader ist ein einziges Erfolgsmodell“, erklärte der Referent. Fast flächendeckend über Europa gibt es 2500 Leaderregionen, allein in Österreich sind es 86. Dabei geht es vorwiegend um innovative Entwicklungen, welche von der EU mitfinanziert werden. Änderungen in der kommenden Leaderperiode wird es insofern geben, als die Rolle der Regionen und der Regionalverbände deutlich aufgewertet werden. „Die Gemeinden und Organisationen müssen den Spielraum für private Aktionen abgeben“, erklärte Fidlschuster. In diesem Zusammenhang änderte er einen bekannten Spruch ab in: Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser. Er versicherte den Agierenden auch, dass die Tiroler auf sehr hohem Niveau unterwegs seien, gerade auch im Hinblick auf den europaweiten Austausch mit Regionen. Dazu braucht es neugierige Menschen und das sei wichtig, weil man sonst in der Entwicklung stehen bleiben würde.

Auch Reinhard Tötschinger geht davon aus, dass die Aufteilung der Macht neu geordnet wird. „Viel mehr Leute beobachten und zeigen Fehlverhalten sofort auf“, so der Referent. Die vermeintliche Stabilität wird durch die Veränderung irritiert und aus diesem Grund ist es notwendig, bei neuen Projekten diverse Dinge zu beachten. So meinte er, dass wir eine Kultur der Zank-Rhetorik pflegen würden, die zwar spannend sei, bei der jedoch nichts heraus kommt. Er empfiehlt den Agierenden auch, Projekte eher längerfristig anzulegen, da es erfahrungsgemäß drei Jahre dauert, bis die Leute wissen, worum es überhaupt geht.

Im Anschluss an die Referate gab es noch eine Diskussion und es wurde erneut die Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, in der nächsten Periode wieder zusammen arbeiten zu wollen.