Im Inntal summt sich was zusammen

Grünflächen wieder für die Insekten gewinnen und dem Einheitsgrün entgegenwirken - war das Ziel eines Workshops am vergangenem Mittwoch in Silz.

Brache Grünflächen, kaum Lebendiges im Grünstreifen und die aktuelle Situation rund um das Insektensterben veranlassten das Energieteam von Silz Anfang des Jahres eine Initiative zum Thema Grünflächen und Natur im Garten zu starten. Nach einer ersten Besprechung, zu der auch das Regionalmanagement Bezirk Imst eingeladen wurde, war recht bald klar, dass man die Idee größer denken sollte und auch mit den umliegenden Gemeinden über das Vorhaben sprechen sollte. Um den dortigen Bürgermeistern ein möglichst klares Konzept vorzulegen, fand am vergangenen Mittwoch ein Workshop im Gemeindeamt Silz statt. Vertreter aus den Gemeinden Mötz, Silz, Stams, Haiming und Rietz waren anwesend und gemeinsam tüftelte man an den ersten konkreten Maßnahmen. Fachlich unterstützt wurden die rund 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Stefanie Pontasch, ihres Zeichens Mitarbeiterin bei der Landesumweltanwaltschaft und beim Verein Natopia und Matthias Karadar, Projektleiter von „Natur im Garten“ des Tiroler Bildungsforums. Geleitet wurde der arbeitsreiche Workshop von Gisela Egger, der Klima- und Energiemodellregionsmanagerin gemeinsam mit Manuel Flür vom Regio Imst-Team.

Das die Vertreter der Gemeinden bereits auf einige positive Entwicklungen aufbauen können, zeigte sich beim Workshop. So stellte sich heraus, dass Mötz, Silz, Haiming und Rietz bereits glyphosatfrei sind – in Stams liegt ein entsprechender Antrag bereits beim Gemeinderat. Auch sind bereits einige Vereine in den Gemeinden aktiv tätigt, wie etwa die Imkerverbände oder die Obst- und Gartenbauvereine. Auch einige Biobauern, wie etwa in Silz, setzten sich für das Thema ein. Aber, so die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, es zeige sich auch Handlungsbedarf. Gewünscht wird mehr Bewusstseinsbildung für das blühende Grün im öffentlichen als auch privaten Bereich. Dabei ist blühendes nicht gleich nachhaltiges Grün, halten Pontasch und Karadar fest. Man müsse genau wissen, welche Saaten es bedarf, und welche Pflanzen der Biodiversität helfen. So sind die im Handel oftmals erhältlichen Blühsaaten nur einjährig und die allseits beliebte Forsythie und Thuje stellen für die Insekten keine Nahrungs- und Pollenquellen dar. Auch die Aussaat von Blühpflanzen auf ausgewiesenen Flächen und die Pflanzung von Sträuchern und kleinen Bäumen entlang von Schulwegen wurde angedacht.

Die Ergebnisse werden nun vom KEM- und Regio-Team zusammengetragen und anschließend, fachlich von Experten unterstützt, zu einem Konzept geschnürt, für welches man im Anschluss bei den Bürgermeistern der Gemeinden werben will. Ein gefördertes LEADER-Projekt könnte dann, bei Zusage der Finanzierung, noch im heurigen Sommer starten.