Wenn es aus dem Kühlschrank wiehert

Zukunftsforum Außerfern am 19. April 2013 im Kulturhaus Pflach.

Sind Regionalität und Bio eine Antwort auf die aktuellen Lebensmittelskandale?

Die aktuellen Pferdefleisch-, Eier- und Fischskandale haben zu einer massiven Verunsicherung von Konsumenten geführt. Den Einzelnen überfällt ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht angesichts der undurchsichtigen Machenschaften schwarzer Schafe in der Lebensmittelindustrie. Wer schützt die Konsumenten vor Etikettenschwindel und unappetitlichem Gepansche? Sind sie letztendlich selbst gefordert, darauf zu achten, was in den Einkaufskorb kommt? Oder ist es vor allem eine Aufgabe der Politik, klare Regeln zu schaffen und deren Einhaltung auch konsequent zu überprüfen?
Das diesjährige Zukunftsforum Außerfern geht der Frage nach, ob Regionalität und Bio eine Antwort auf die aktuellen Lebensmittelskandale sind. Daran knüpfen weitere Fragen an Politik, Handel und Landwirtschaft an, auf die der kritische Bürger eine Antwort erwartet. Sind gerade diese Skandale eine große Chance für die heimische Landwirtschaft, sich als Feinkostladen Europas zu positionieren? Lässt sich mit einer Regionalitätsstrategie die Landwirtschaft absichern? Ist die heimische Landwirtschaft tatsächlich ein Unschuldslamm? Kann man den diversen Bio-Siegeln trauen? Wer kann sich das Einkaufen im Feinkostladen leisten?
Der Veranstalter des Zukunftsforums, die Regionalentwicklung Außerfern (REA), konnte die Europaabgeordnete Dr. Eva Lichtenberger für einen Vortrag zur Rolle der EU im Bereich Konsumentenschutz und Lebensmittelsicherheit gewinnen. Für Lichtenberger zeigen die aktuellen Lebensmittelskandale einmal mehr, dass unser System der Lebensmittelproduktion in die falsche Richtung geht. „Undurchsichtige Produktionsketten, endlose Transportwege und ein gnadenloser Preiskampf befördern weitere Skandale“, ist Lichtenberger überzeugt. Sie fordert daher eine Verschärfung der Lebensmittelkontrollen und verbesserte Regeln zur Lebensmittelkennzeichnung. „Ländliche Entwicklung muss gefördert werden, damit die Herstellungsketten kürzer werden und sich qualitativ hochwertige regionale Produkte entwickeln können. Außerdem müssen die EU-Direktzahlungen an die Einhaltung von Umweltstandards geknüpft werden“, ergänzt die Europaabgeordnete.
Neben einem interessanten Vortrag erwartet die Besucher des Zukunftsforums eine spannende Podiumsdiskussion. Mit Dr. Eva Lichtenberger diskutieren der Präsident der Landeslandwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger, sowie Gudrun Pechtl von der Firma MPreis, Abteilung für Innovation und Nachhaltigkeit. Die Moderation übernimmt wie gewohnt Helmut Mittermayr von der Tiroler Tageszeitung. Das Zukunftsforum ist eine öffentliche Diskussionsveranstaltung. Der Eintritt ist frei.  


Mit einer feinen Zunge tolle kulinarische Preise gewinnen
Der Verein REA lädt beim Zukunftsforum die Bevölkerung nicht nur zum Diskutieren sondern auch zum Verkosten ein. Es gilt, in einer Blindverkostung Käse, Wurst und Edelbrand aus heimischer Produktion von billigen Industrieprodukten zu unterscheiden. Wer bei allen drei Produktkategorien richtig liegt, nimmt an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es einen Gutschein für ein mehrgängiges Candle Light Diner für zwei Personen im Haubenrestaurant Hotel Post in Steeg. Dieser Betrieb gehört zur Angebotsgruppe der Naturparkwirte, die einen besonderen Wert auf regionale Zutaten legen. Als weitere Preise locken große Geschenkskörbe vom Außerferner Bauernladen voll mit regionalen Spezialitäten. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgt die Landesmusikschule Reutte mit einer Küchenakustik-Formation.