REA arbeitet an Jugendstrategie für den Bezirk Reutte

Ein Projektteam der HAK Reutte führt derzeit eine große Jugendbefragung durch. Die Ergebnisse fließen ein in die regionale Entwicklungsstrategie Außerfern 2014-2020.

 

Um zukünftig wieder auf EU-Förderungen der ländlichen Entwicklung zugreifen zu können, müssen sich Regionen mit einer Entwicklungsstrategie um  den Status einer so genannten Lokalen Aktionsgruppe (LAG) bewerben. Der Bezirk Reutte war in der nun auslaufenden Programmperiode zusammen mit sieben anderen Tiroler Regionen, darunter die Bezirke Imst, Landeck und Lienz, eine solche LAG. Mitte Juni wurde nun der Aufruf zur Bewerbung in der Wiener Zeitung kundgemacht. Bis Ende Oktober haben Regionen nun Zeit, eine Entwicklungsstrategie zu erstellen und beim Lebensministerium in Wien einzureichen. Die Regionalentwicklung Außerfern (REA) arbeitet bereits seit mehreren Monaten unter Einbindung vieler regionaler Entscheidungsträger an dieser Strategie. Dabei muss diesmal auch das Thema Jugend gesondert behandelt werden. Für REA-Geschäftsführer Günter Salchner steht fest: „Das Jugendkapitel unserer Entwicklungsstrategie entsteht nicht im stillen Kämmerlein sondern unter Einbindung der Betroffenen“. REA gab daher ein entsprechendes HAK-Maturaprojekt in Auftrag. Seit März beschäftigt sich Salchner gemeinsam mit dem Projektteam bestehend aus Verena Ennemoser und Jessica Preindl, beide aus Tannheim, Sonja Gasser aus Biberwier und Gernot Sprenger aus Berwang mit der Situation Jugendlicher im Außerfern. Intensiv eingebunden sind auch Andreas Nigg und Carola Lageder von der mobilen Jugendarbeit MOJA-Reutte, das Team des Jugendzentrums Smile sowie weitere Organisationen, die in der einen oder anderen Form mit Jugendlichen zu tun haben und natürlich Jugendliche selbst. In einem ersten Workshop wurden bereits Zielaussagen formuliert. Diese Aussagen sind  über den Facebook-Auftritt der MOJA-Reutte veröffentlicht und können kommentiert werden. Herzstück der Jugendstrategie ist eine umfangreiche Befragung im Bezirk Reutte zu den Themen Ausbildung/Arbeitsmarkt, Freizeit und politisches Mitgestalten. Das Projektteam gestaltete einen zweiseitigen Fragebogen und zog Stichproben aus allen Schulklassen ab der 9. Schulstufe von Gymnasium, HAK, HLW, HAS, Berufsschule für Handel und Büro sowie der Polytechnischen Schule. Bisher nahmen 231 Jugendliche an der Befragung teil, darunter waren 65% Mädchen. Nun werden auch die größeren Lehrbetriebe und das Jugendzentrum Smile in die Befragung eingebunden, um den Anteil von Burschen und von Jugendlichen mit nichtdeutscher Muttersprache entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung zu erhöhen. Sobald die Gesamtergebnisse vorliegen, werden diese zusammen mit ersten Maßnahmenvorschlägen der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir erhoffen uns, über diesen Strategieprozess eine breite Bewusstseinsbildung zu den Bedürfnissen von Jugendlichen im Außerfern auszulösen. In der regionalen Entwicklungsstrategie Außerfern 2014-2020 werden Projekte mit und für Jugendliche jedenfalls viel stärker ihre Verankerung finden als dies bisher der Fall war“, resümiert REA-Geschäftsführer Günter Salchner.