Verschluckt der Wald bald unsere Dörfer?

Das diesjährige ZukunftsforumAußerfern am 31.8. widmet sich dem Umgang mit Landschaft.

Drei Jahre lang untersuchten Forscher der Universität Innsbruck und der Europäischen Akademie Bozen die Veränderung der Kulturlandschaft in den letzten 100 Jahren. Zum Untersuchungsbiet zählten Gemeinden in Nord- und Südtirol, darunter auch vier im Außerfern. Projektleiter Dr. Erich Tasser hält fest: „Landschaft ist kein Zufall. Sie ist gemacht von den Kräften der Natur und natürlich auch von uns Menschen. Landschaft ist immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft.“ In unserer Gesellschaft leben immer weniger Menschen direkt von der Landwirtschaft. Der Rückgang der Bewirtschaftung hat seine Spuren hinterlassen. Die Forscher konnten dies anhand  einer Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Aufnahmen deutlich zeigen. Diese Entwicklung gewinnt eine besondere Brisanz vor dem Hintergrund der zukünftigen EU Agrarpolitik. So ist davon auszugehen, dass sich durch den Wegfall des Milchkontingents im April 2015 das Höfesterben weiter beschleunigen wird. Mit dem Verschwinden der bäuerlichen Kulturlandschaft verliert auch der Tourismus sein wichtigstes Kapital. Das diesjährige Zukunftsforum Außerfern am Freitag, den 31.08. um 20.00 Uhr im Mehrzwecksaal der Gemeinde Stanzach greift diese Entwicklung auf und stellt den Umgang mit Landschaft zur Diskussion. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt der Kulturlandschaft sondern auch um ein harmonisches Miteinander von Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe und Industrie. Die Forscher werden dabei ihre Projektergebnisse präsentieren und sich mit der Bevölkerung auf die Suche nach Strategien für die Zukunft machen. Als Vertreter der Region nehmen Franz Kögl, Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer, und der Ortsplaner und Architekt Armin Walch an der Podiumsdiskussion teil. Die Moderation übernimmt Helmut Mittermayr von der Tiroler Tageszeitung.
Mit dem alljährlichen Zukunftsforum lädt die Regionalentwicklung Außerfern (REA) Entscheidungsträger, Experten und interessierte Bürger ein, sich am Diskussionsprozess zu Fragen der regionalen Entwicklung zu beteiligen. Diesmal ist das Zukunftsforum eine Gemeinschaftsveranstaltung von REA, Naturpark Tiroler Lech, Universität Innsbruck und Europäischer Akademie Bozen. Der Eintritt ist frei.