Netzwerk der Freiwilligen wächst

Seit Jänner dieses Jahres existiert die vom Land Tirol geschaffene Freiwilligenpartnerschaft. LH Günther Platter besuchte das Bezirkszentrum in Roppen, das bereits über beachtliche Erfolge berichten kann.

Von Hubert Daum

Roppen – Gratis, aber nicht umsonst – die Arbeit der Freiwilligen im Lande ist nicht exakt evaluierbar, stellt jedoch zweifellos einen immensen gesellschaftlichen Wert dar. Das Land Tirol widmete sich dem Thema und installierte ab Jänner dieses Jahres die so genannte „Freiwilligenpartnerschaft“. „Klares Ziel dieser Einrichtung ist es, das Ehrenamt zu stärken und als Dreh- und Koordinationsscheibe für die Freiwilligenarbeit zu fungieren“, erläutert Andrea Fink, Projektleiterin für Tirol, den Sinn der Einrichtung. Sie beehrte gemeinsam mit LH Günther Platter das Freiwilligenzentrum Imst in Roppen, räumlich angesiedelt beim Verein „Regio“.

Dort ist Marlies Trenkwalder mit der Umsetzung im Bezirk betraut und berichtet von Erfolgen bereits in der Anlaufphase: „Ich hatte schon unzählige Kontakte mit Menschen, die ein freiwilliges Engagement anstreben, es sind auch viele Jugendliche dabei.“ Man möchte mit bestehenden gemeinnützigen Vereinen keinesfalls konkurrieren, im Gegenteil: Man suche die Zusammenführung und die Vernetzung und biete sich als Drehscheibe an. Trenkwalder weiter: „Die Frequenz auf der Homepage hat sich auf rund 800 Zugriffe im Monat sprunghaft erhöht.“ Die Web-Adresse www.freiwillige-tirol.at soll neben dem persönlichen Kontakt die zentrale Kommunikationsstelle sein. Unter der Rubrik „Werden Sie Freiwilliger“ haben Interessierte die Möglichkeit, den Erstkontakt herzustellen.

Vor dem Hintergrund, dass langfristige Bindungen zu Organisationen abnehmen, soll das Netzwerk vor allem jenen als Anlaufstelle dienen, die sich sporadisch und temporär in den Dienst der Allgemeinheit stellen wollen. Für LH Günther Platter ist die Freiwilligenarbeit eine unverzichtbare Größe in der heutigen Gesellschaft: „Ich stehe voll hinter diesem Projekt. Wir brauchen Leute mit Gespür, die auch Zeit haben.“ Platter konnte sich auch ein Bild davon machen, mit wie viel Enthusiasmus das Ehrenamt jetzt schon umgesetzt wird, zum Beispiel in der generationenübergreifenden Bewegung „Miteinand“. Johanna Heumader-Schweigl berichtete von 27 Projekten in Imst, an denen zurzeit gearbeitet wird. Die HAK Imst war mit einer kleinen Delegation vertreten, um über die sagenhafte Entwicklung des Projektes „Computeria“ zu berichten, in dem zwei IT-Klassen älteren Menschen das Bedienen des Computers näherbringen. Peter Hild von „Imst radelt“ hatte ebenfalls erfreuliche Zahlen im Gepäck: „Wir konnten in fünf Monaten 150 neue Mitglieder begrüßen, die für den guten Zweck Kilometer strampeln.“

Das „breite Netzwerk von Instituten und Freiwilligen“, wie es Platter nannte, wächst also. Die Chance, im Alter der Einsamkeit zu entfliehen, sei ein wichtiger Nebenaspekt.