Agri-PV Pilotanlage in Trins

Aus Zwei mach Eins - Doppelnutzung für Morgen

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bezeichnet ein Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion (Photosynthese) und die PV-Stromproduktion (Photovoltaik).

Die Technologie der Agro-PV hat sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt und ist in fast allen Regionen der Welt verbreitet. Die installierte Leistung stieg exponentiell von rund 5 MW im Jahr 2012 auf mindestens 2,8 GW im Jahr 2020. Möglich wurde dies mit staatlichen Förderprogrammen in Japan (seit 2013), China (ca. 2014), Frankreich (seit 2017), den USA (seit 2018) und zuletzt Korea. Geschätztes technisches Potenzial in Deutschland: Rund 1700 GW installierte Leistung.

Um die Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Fläche für Ackerbau und Stromerzeugung zu ermöglichen, werden die Solarmodule je nach Anwendung in typischerweise drei bis fünf (im Hopfenbau auch über sieben) Meter Höhe über dem Feld installiert. Bisher wurde sich sehr intensiv mit Agro-Solar Technologie beschäftigt, die als Neuanlage entwickelt wurden. Nun soll dieses Wissen genutzt werden um die PV-Anlage auf bestehenden Konstruktionen für Netze von Beeren-/Obstkulturen zu befestigen und zu nutzen. Es soll daher eine Pilotanlage in Trins entstehen. Die Idee ist, das Grundgerüst der PV-Anlage auf Rankhilfe bzw. Vogelschutz Netzer der Obst- und Beerenkulturen aufzustellen, dann wird die Statik geprüft und auf diese Konstruktion die Sekundärkonstruktion integriert. Auf Grund der statischen Tragfestigkeit der gegebenen Konstruktion werden die nächsten Entwicklungsschritte geplant. Maße für das Projekt in Trins sind 12m x 40m, welches in etwa 30KWp Leistung entspricht. Die Bepflanzung ist Steinobst, Kernobst und Beeren. Weiters soll in Trins ein Kompetenzzentrum für PV-Infrastruktur-Anlagen aufgebaut und erweitert werden.

Mit diesem ehrgeizigen Projekt wird ein Teil zum Green Deal im Sinne der Ressourceneffizienz beigetragen, daher wird dieses Projekt aus dem EU-Förderprogram REACT gefördert. Konkreter Beitrag zum Green Deal sind Innovation, durch Verbindung von Landwirtschaft und Energieerzeugung auf bereits bestehender Infrastruktur. Energie, durch die Eigenerzeugung sowie die Steigerung der Energieeffizienz aufgrund der Verwendung von PV-Anlagen. Naturraummanagement bzw. Klimawandel, da keine zusätzliche Versiegelung des Bodens durch zusätzliche Bauvorhaben entsteht.